Da widersprech ich dir jetzt aber.
Ich finde, wir haben beide Extreme. Es stimmt bei uns gibt es immer wieder Rennmäuse, die mir zu klein erscheinen.... aber wir haben auch das Gegenteil. Gerade in Deutschland nehmen sie immer die grössten Jungtiere um weiter zu züchten... und dann gibt es so riesige Rennmäuse, die auch überhaupt nicht mehr dem Urtyp entsprechen. Ich persönlich finde das auch überhaupt nicht gut.
Aber auch bei uns sieht man Renner, die ich als zu gross beurteilen würde.
Meinen Milu z.B., den ich da noch zu Hause sitzen hab, hab ich aus der Raible Zoohandlung vor 3 Jahren gekauft, ich weiss nicht welcher Züchter die beliefert (aber ich denke es ist nicht der Selbe wie den von den Qualipets in Zürich und umgebung)...und mein Milu ist riesig. ...und er ist eigentlich von der Figur her nicht zu dick, aber er hat so einen groben Körperbau und ist allgemein einfach gross.
Gut, das ist meine subjektive Beurteilung...aber er ist auf jeden Fall grösser und stämmiger als die Wildform.
Also ich finde, es gibt bei uns wenige deren Grösse ungefähr dem Urtyp entsprechen. Der Urtyp ist nämlich auch nicht sooo gross. und vor allem ist der Körperbau viel feiner. Unsere Tiere mit der gleichen Grösse, (also ich mein jetzt mal die Länge der Maus), sind niemals so feingliederig wie der Wildtyp.
Ich denke das liegt auch an den Zuchtzielen. Die Züchter wollen möglichst gesunde und kräftige Tiere haben. Deshalb nehmen sie zu Zucht auch die Tiere, die möglichst "kräftig" aussehen. Und so werden die Linien mit der Zeit immer etwas bulliger.
Aber eigentlich ist das nur eine Selektion nach dem äusseren. Klar, nimmt man nicht die schwachen und kleinsten vom Wurf, aber immer die grössten zu nehmen ist auch nicht gut.
Es ist ein totaler Irrglaube vieler Züchter (v.a. in Deutschland, in Ausnahmen aber auch in der Schweiz), dass eine Maus, die sich völlig normal entwickelt hat von der Grösse und vom Gewicht, die aber vom Körperbau her feingliedriger ist, als "schwächer" und somit weniger gesund anzuschauen.
Es stimmt einfach nicht. Körperbau hat nicht zwingend etwas mit der Gesundheit und Langlebigkeit einer Maus zu tun.Nur weile eine Maus einen feingliedrigen Körperbau hat, heisst dass nicht, dass sie weniger gesund oder anfälliger au Krankheiten ist als andere.
Körperbau und Gesundheit sind zwei völlig verschiedene Dinge. Sie werden aber von Züchter oftmals als das Selbe interpretiert. Eben in dem man dann den schwersten und kräftigsten (= grob Gebautesten) zur Weiterzucht nimmt.
Das finde ich falsch. Bzw. es ist nicht falsch, aber man züchtet sich mit der Zeit diese Mäuse-Riesen heran und ich finde, das muss nicht sein. (wenn ihr mal Zeit habt zum Surfen, dann beschäftigt euch ein bisschen mit der Deutschen Rennmaus Gemeinschaft und deren Zuchten und ihr werdet sehen, was ich meine.)
Sollte ich einmal selbst Rennmäuse züchten, würde ich ein gutes Mittelmass anstreben und versuchen Rennmäuse zu züchten, die nicht zu bullig sind. Mich halt nicht nur von der Grösse her versuchen an den Wildtyp zu halten, sondern auch vom Körperbau.